In den letzten Jahren lag das Haupturlaubsziel in Portugal, da die Eltern meiner Frau dort leben. Mit dem Einzug von Teddy war aber klar, im Sommer ist das zu heftig für den kleinen Knuddel und somit wurde der Zeitpunkt für eine Reise nach Portugal in den Winter gelegt und ein neues Reiseziel für den Sommer gesucht, dass angenehmere Temperaturen versprach. Wir wohnen hier in Karlsruhe ja schon fast am deutschem Amazonas.
Nach kurzer Recherche im Internet wurde eine Location in Schweden entdeckt, kurzfristig gebucht und das Abenteuer Schweden konnte beginnen.
Unser Basislager haben wir in einem kleinen Häuschen, idyllisch im Wald gelegen in Hedekas aufgeschlagen. Dieser 400 Einwohner zählende Ort, liegt in der Region Västra Götalands. Hauptziel unsere Tagesausflüge war das Kynnefjäll National Reservat. Das Naturschutzgebiet Kynnefjäll ist eines der größten zusammenhängenden Moorgebiete Südschwedens. Unzählige große und kleine Seen, eine abwechslungsreiche Landschaft und viele wunderschöne Details faszinierten uns auf unserer Entdeckungstouren. Alleine an den großen Seen, habe ich so manche Stunde frühmorgens im Nebel verbracht und konnte einige Stimmungen einfangen.
Die Tierwelt hat sich bei unserem Besuch leider etwas zurück gehalten. Wasservögel haben wir so gut wie keine gesehen, was uns etwas erstaunt hatte. Begegnungen mit Elchen hatten wir einige, i.d.R. aber tagsüber und entweder ohne Fotoausrüstung oder bei schlechtem Licht. Dafür konnte ich frühmorgens am See Biber beobachten, auch wenn es für ein Topbild noch nicht gereicht, ein wunderschönes Erlebnis. Die Biberburg ist ganz schön imponierend und die Schäden die die Tiere im Wald anrichten ebenso.
Die Landschaft und kleine Details haben mich besonders fasziniert. Insbesondere die vielen Birken, die mit zu meinen Lieblingsbaumarten gehören. Mal mit Doppelbelichtungen, mal mit besonderen Lichtstimmungen oder längeren Belichtungszeiten, habe ich versucht meine Faszination festzuhalten.
Pilze - ich hab noch nie so viele Pilze gesehen. In allen Farben und Formen, z.T. riesengroß musste man sie gar nicht suchen, sondern ist im wahrsten Sinne des Wortes darüber gestolpert. Immer wieder entdeckte man ein weiteres fotogenes Exemplar und viele Aufnahmen sind von ihnen entstanden.
Das Wetter war aus fotografischer Sicht perfekt. Manch Sommerurlauber hätte vermutlich sehr über die vielen Regenschauer, die niedrigen Temperaturen und den immer wieder auftretenden Nebel geschumpfen. Morgens und ab dem späten Nachmittag war eigentlich immer gutes Licht und ich fand eine leicht feuchte Landschaft vor, so dass der Polfilter auf dem Objektiv eigentlich fast nicht mehr wegzudenken war.
Eine meiner Lieblingsbrennweiten ist das 70-200mm Objektiv. Mit diesem isoliere ich sehr gerne einzelne Elemente in der Landschaft und versuche eher grafische Aufnahmen zu erstellen. Aber auch mit dem großen Tele habe ich mich in Schweden an solchen Aufnahmen versucht und einige schöne Bilder dadurch erhalten.
Zu Beginn bereits erwähnt, waren Tiere eigentlich sehr selten zu sehen. Insbesondere dass wir fast keine Wasservögel gesehen haben, hat mich etwas erstaunt - entweder waren wir an den komplett falschen Stellen, oder der Jagddruck ist dort oben immens. Wenn wir abends in unserer kleinen Küche saßen, konnten wir rund ums Haus einiges an Jagdbetrieb hören und weiter hinten im Wald auf einer Lichtung, kam man sich vor wie beim Tontaubenschiessen, als ich dort auf den Elch gewartet habe.
Unser Schwedenaufenthalt hat uns sehr gut gefallen, im nächsten Jahr wollen wir nochmal genau dorthin. Ich hab noch so viele Bilder im Kopf die ich noch umsetzen möchte. Zum Abschluss noch ein paar Eindrücke.